Geschichte der Bürogestaltung

Officium - Office - Bureau - Büro

Büros gibt es bereits seit der Antike. Die Römer planten in jeder Stadt, die sie anlegten, ein Forum mit einem großen Platz für Versammlungen, der von Geschäften, Büros und Räumen für die Verwaltung, dem "officium" gesäumt war. Das englische Wort für Büro "office", nimmt auf diese Verwaltungsräume direkt Bezug.

Das deutsche Wort Büro findet seine Wurzeln allerdings im französischen Wort "bureau", das ursprünglich ein Tuch bezeichnete. Als man damit begann, Tische mit Tüchern zu beziehen und diese Tische dann häufig als Amtstische dienten, bekam das Wort allmählich die Bedeutung, die unser Büro bis heute hat: Ein Raum, der für Schreib-, Rechen-, Planungs- oder Verwaltungsarbeiten genutzt wird und daher mit Büromöbeln wie Schreibtischen, Schreibtischstühlen, Regalen oder Rollcontainern ausgestattet ist.

Das Homeoffice war früher eher die Regel als die Ausnahme

Bis ins 19. Jahrhundert hinein sind Büros im Grunde das, was wir heute modern als Homeoffice bezeichnen: Händler und Ladenbesitzer wohnten im gleichen Haus, in dem sie ihr Geschäft und eben auch ihr Büro hatten. Arbeiteten im Büro auch Angestellte, waren sie häufig im gleichen Haus untergebracht. Die Trennung zwischen Wohn- und Arbeitsort kam erst im 20. Jahrhundert auf.

Das Großraumbüro schafft Gemeinschaft, stellt Büroplaner aber vor neue Herausforderungen

Der Architekt Frank Lloyd Wright schuf 1906 in New York im Larkin Verwaltungsgebäude das erste Großraumbüro der Welt. Auftraggeberin war die Larkin Company, die sich von der Seifenproduzentin zu einem Versandservice für den privaten Konsum weiterentwickelt hatte.

Das Motto des Unternehmens, "Factory to Family" − "von der Fabrik zur Familie", sollte sich auch in der Architektur widerspiegeln. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Verwaltungsgebäude meist um schmale Flure ohne Tageslicht herum organisiert worden, an die sich viele Einzelbüros reihten ("Zellenbüros"). Für Besucher war das wenig attraktiv.

Der Gemeinschaftssinn, der der Larkin Company so am Herzen lag, konnte dabei nicht zur Geltung kommen. Wright löste das Problem, indem er große, offene Räume schuf, die zugleich als Arbeitsplätze und Flure dienten. Die großen, offenen Räume erwiesen sich für die Angestellten allerdings auch als neue Belastung: In vielen der nachfolgend entstandenen Großraumbüros war es meist unerträglich laut, die Luft stickig, im Sommer war es zu heiß, im Winter zu kalt.

Auch vom ursprünglich angedachten Charakter der Gemeinschaftlichkeit blieb in den meisten Nachahmungen von Wrights Großraumbüro kaum noch etwas übrig. An schier endlosen Schreibtischreihen drängten sich die Angestellten dicht an dicht neben- und hintereinander. Lediglich die Vorgesetzten genossen das Privileg von Einzelbüros. Da diese das Großraumbüro in aller Regel umsäumten, ermöglichten sie zugleich eine permanente Überwachung der Angestellten. Das änderte sich erst ab den 1960er Jahren.

Der Mensch rückt in den Mittelpunkt der Büroplanung

1964 schafft der amerikanische Erfinder Robert Propst mit seinen "Action Office" Büromöbeln ein Konzept mit flexiblen, halbgeschlossenen Bürokabinen ("Cubicles"). Sie verschaffen den Angestellten in den Großraumbüros etwas Privatsphäre und ermöglichen es, ohne allzu viele Ablenkungen konzentrierter zu arbeiten.

Die Anhäufung solcher Kabinen verschafft den Action Office Büromöbeln aber bald auch den Spitznamen "bullpen", zu Deutsch: "Arrestzellen". Für ein Miteinander und den Austausch im Team sind die Bürokabinen wenig geeignet.

Das aus Deutschland stammende Konzept der "Bürolandschaften" begründet die moderne Büroplanung

Einen demokratischen Ansatz verfolgen bereits ab Ende der 1950er Jahre die Gebrüder Wolfgang und Eberhard Schnelle. Sie entwickeln zunächst in Hamburg und später dann in Quickborn das Konzept der sogenannten "Bürolandschaften". Mithilfe von Pflanzen und neu entwickelten Büromöbeln schufen die Brüder kleine Inseln, in denen sich die Mitarbeiter wohlfühlen und als Teams besser miteinander kommunizieren und arbeiten können.

Durch die Bürolandschaften wird die Büroplanung erstmals zu dem, was sie bis heute auszeichnet: Es geht nicht mehr nur darum, Büromöbel anzuschaffen und den Raum so effizient wie möglich zu nutzen. Vielmehr dienen Büromöbel und das Flächenmanagement der Förderung der Kommunikation.

Die moderne Büroplanung bringt Angestellte und Vorgesetzte auf Augenhöhe, ermöglicht so gemeinschaftlich getragene Entscheidungsprozesse und stärkt zugleich die Produktivität, indem sie ein Gemeinschaftsgefühl fördert und zugleich die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen berücksichtigt.

Eine einheitliche Designsprache ist dafür ebenso wichtig wie eine bedarfsgerechte Arbeitsplatzgestaltung mit ergonomischen Büromöbeln, angenehmer Akustik und Lichtlösungen, die optimale Arbeitsbedingungen schaffen.

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